Das Wort Mediation, (Lateinisch „Vermittlung“), bedeutet nicht – wie fälschlicherweise häufig angenommen – „Schlichtung“ und es ist auch kein Schiedsgericht. Vielmehr stellt die Mediation einen Rahmen, in dem Konfliktparteien über ihren Konflikt und dessen Hintergründe sprechen können.
Die Aufgabe des Mediators ist es beide Parteien gemeinsam zu einer einvernehmlichen Lösung des Konflikts zu führen. Das hört sich einfach an, es bedarf jedoch viel Fingerspitzengefühl um eine für beide Seiten befriedigende Lösung zu finden.
Die Erfahrung zeigt, dass gerade gemeinsam erarbeitete Lösungen beständiger sind. Bei einem Urteil/Schlichterspruch hat häufig eine Partei das Gefühl "unberechtigt" verloren zu haben, wodurch der Eindruck entsteht, man müsse es dem anderen beim nächsten Mal zeigen ... und dann aber richtig! Um solche Situation zu vermeiden bedarf es einer gemeinsamen und kontrollierten Reflektion des Konfliktes unter der Gesprächsleitung eines fachkundigen Mediators.
In der modernen westlichen Welt hat die Mediation eine lange Tradition, vor allem in der internationalen Diplomatie. Der Westfälische Friede von Münster aus dem Jahre 1648, mit dem der 30-jährige Krieg beendet wurde, ist ein berühmtes Beispiel. 148 Gesandte waren vertreten. Hinzu kamen zwei neutrale Vermittler: der Nuntius des Papstes und der Botschafter der Republik Venedig, Aloysius Contareno, der in einem zeitgenössischen Stich als "Legatus und Mediator" bezeichnet wurde. Was damals mit der Mediation gelang, ist auch heute noch die beste Lösung, Streitigkeiten beizulegen.
Bei einer Meinungsverschiedenheit mit Ihrem Gegenüber stockt plötzlich die Verhandlung und ein von keinem gewollter Streit zieht herauf. Die Mediation bietet die Chance, die Verhandlung erneut aufzunehmen und zu einem für beide Parteien zufrieden stellendes Ergebnis zu gelangen. Sie bestimmen die Lösung gemeinsam.
Meistens gehen beide Parteien siegesgewiss in das Gerichtsverfahren. Wichtige Risiken der eigenen Position werden dabei vielfach nicht gesehen oder unterschätzt. Ob das Gericht Ihrer Ansicht folgt, ist ungewiss. Mediation verhilft zur gemeinsamen Lösung.
Ein langer Prozess kostet vor allem Kraft und Nerven. Eine frühzeitige Konfliktbereinigung durch Verhandeln lässt dagegen wieder Raum für kreative Arbeit. Sie werden am Ende der Mediation zufriedener sein als nach einem streitigen Prozess.
Zustimmung zur Mediation bedeutet nicht gleich Zwang zur Einigung. Seine Verhandlungsbereitschaft zu zeigen bedeutet kein vorschnelles Nachgeben, sondern die Bereitschaft und Stärke zur Kommunikation.
In der Mediationsverhandlung sind Sie nicht auf die vom Gericht vorgegebenen Rechtsfragen beschränkt. Sie bringen die Themen ein, die Ihnen wichtig sind und sprechen darüber.
Eine Mediation ist freiwillig. Jeder Schritt kann nur mit Ihrem Einverständnis gegangen werden. Sie können die Mediation jederzeit beenden und in das gerichtliche Verfahren eintreten.
Der Mediator ist neutral und wird Ihren Standpunkt mit Verständnis akzeptieren und Ihnen mit Respekt begegnen. Die Mediation wird so geleitet, dass Ihnen geholfen wird alle Ihre Anliegen vorzubringen.
Mediation ist kein Ersatz für eine rechtliche Bewertung, sondern eine andere, erfolgreiche und unkomplizierte Methode zur Konfliktlösung.
Mit Hilfe einer strukturierten Kommunikation und einer von Wertschätzung und Respekt für die Parteien geprägten Haltung hilft der Mediator den Parteien, ihren Gesprächsfaden wieder aufzunehmen und einen Weg aus dem Konflikt zu finden.
Untersuchungen zeigen, dass über 90% der in einer Mediation getroffenen Vereinbarungen für die Zukunft tragfähig sind. Nutzen Sie diese Chance!
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